Personalengpässe überwinden: Google for Jobs fürs Recruiting nutzen

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Die COVID-19-Pandemie hat die schwierige Personalsituation in medizinischen Einrichtungen wie Heimen, Kliniken und Praxen schonungslos aufgedeckt und zum Teil sogar verschärft. Viele Kliniken, Arztpraxen und weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen klagen über Schwierigkeiten bei der Besetzung von neuen Stellen. Ein effektiver Lösungsansatz mit großem Potential ist die Nutzung der vertikalen Suchmaschine Google for Jobs. Wir erläutern Ihnen im folgenden Artikel die Chancen und Risiken der Google-gesteuerten Jobbörse.

Definition: Was ist Google for Jobs?

Es handelt sich bei Google for Jobs nicht um eine klassische Jobbörse, sondern um die Erweiterung einer bestehenden Suchmaschine. Der Einfachheit halber verwenden wir im weiteren Verlauf dennoch den Begriff “Jobbörse”. Eingeführt wurde sie im Mai 2019. Die Funktionsweise hat sich seitdem nicht geändert: Eine Suche nach Jobs wird beim Google-Jobportal automatisch aktiviert, wenn User einen Job-relevanten Begriff in die Suchleiste eingeben. Nutzer bekommen die in Frage kommenden Stellen dann in einer blauen Box gelistet. Die relevantesten Treffer erscheinen an hervorgehobener Position. Im Gegensatz zu bekannten Anbietern wie Monster oder StepStone ist Google for Jobs keine horizontale Jobbörse, sondern eine vertikale. Das bedeutet, dass der Algorithmus das gesamte Internet durchforstet und sogenannte strukturierte Daten nutzt, um Stellenanzeigen als solche zu erkennen und anschließend in der erwähnten blauen Job-Box auszuspielen.

Beispiel: Die Googlesuche nach „Stelle MTA München“

Werfen wir einen Blick auf eine Beispielsuche. Nehmen wir an, ein Interessent ist auf der Suche nach einer Stelle als Medizinisch-technischer Assistent in der Region München. Wenn er – wie die meisten Menschen heutzutage – mit der Verwendung von Suchbegriffen bei Google vertraut ist, wird er vermutlich folgende Wortkombination in die Suchleiste eingeben: Stelle MTA München. Google for Jobs ist intelligent genug, um die Intention des Suchenden zu erkennen. Der Crawler spürt alle relevanten Webseiten auf und sorgt für eine Relevanz-abhängige Ausspielung. Der Suchende sieht die wichtigsten, am besten zu seiner Suche passenden Ergebnisse direkt unter einigen bezahlten Anzeigen auf der ersten Seite der Ergebnisse. Anschließend kann er die Suchergebnisse nach bestimmten Kriterien filtern und sich gegebenfalls direkt bewerben.

Vielfältige Filtermöglichkeiten erhöhen die Usability

Google for Jobs bietet Usern eine große Bandbreite an Filtermöglichkeiten. Indem der Internetnutzer auf „Weitere Stellenangebote“ klickt, gelangt er auf die eigentliche Jobseite von Google. Dort kann er anhand von Filtern die Suche näher eingrenzen. Typische Filter sind:

  • Standort
  • Vollzeit / Teilzeit
  • Datum der Veröffentlichung
  • Arbeitgeber
  • Sprache

Auch eine regionale Eingrenzung auf einen bestimmten Radius um den eigenen Wohnort sowie die Option „Homeoffice“ sind gern genutzte Filter bei Google for Jobs.

Ready to go: Kein spezielles Programm und keine Anmeldung erforderlich

Bei Google for Jobs handelt es sich um ein extrem niederschwelliges Angebot. Der Suchmaschinengigant hat sich das Ziel gesetzt, jedem Internetnutzer eine schnelle und einfache Jobsuche zu ermöglichen. Vorkenntnisse sind ebenso wenig erforderlich wie eine Registrierung oder ein spezielles Softwareprogramm. Laut Eigenaussage möchte Google mit der eigenen Jobbörse aus der – bisher eher langwierigen – Jobsuche eine prompte Jobfindung machen. Aus dieser Aussage ist der Anspruch des Unternehmens klar ersichtlich: Man will den Bewerbungsmarkt und das Recruiting revolutionieren.

Das sind Vorteile von Google for Jobs für Ärzte und Kliniken

Der offensichtlichste Vorteil von Google for Jobs ist der Preis. Besser gesagt: der nicht vorhandene Preis. Die Jobbörse ist komplett kostenlos, wodurch Arbeitgeber eine beträchtliche Menge an Geld sparen. So liegen die Kosten bei den bisherigen Jobbörsen wie Indeed oder StepStone bei im Schnitt 900 EUR pro Monat. Bei Google Jobs ist es dagegen möglich, ohne Werbebudget auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu erscheinen. Voraussetzung: Die Daten müssen den Richtlinien entsprechen und das Stellenangebot muss von Google als relevant bewertet werden. Aber auch die Qualität spricht für die neue Google-Jobbörse. Dank KI ist die Suchmaschine in der Lage, Interessenten und Arbeitgeber passgenau zusammenzuführen. Unpassende Bewerber filtert die Suchmaschine automatisch heraus. Dadurch sparen Sie als einstellungs Medienunternehmen Zeit und letztlich Geld.

Vorsicht! Diese Gefahren lauern bei der Nutzung von Google for Jobs

Google for Jobs ist für Kliniken und Ärzte nicht ganz ohne Risiko. Zum einen kann es sein, dass durch die reine Fokussierung auf Google for Jobs einige Bewerber durchs Raster fallen. Dies gilt insbesondere für Bewerber, die sich auf den klassischen Jobbörsen umsehen und weniger auf die Ausspielungen der Google-Jobbörse achten. Eine weitere Hürde beim effektiven Einsatz ist die Qualität der eigenen Daten. Als Arzt sollten Sie unbedingt darauf achten, inhaltlich qualitativen Content bereitzustellen. Allerdings sollten Sie es nicht übertreiben, da eine zu große Informationsfülle potentielle Bewerber abschrecken kann. Hier gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden.

Einfach, schnell und klar strukturiert – für Jobsuchende überwiegen die Vorteile

Für Arbeitssuchende ist Google for Jobs ohne Einschränkungen zu empfehlen. Dem User werden alle infrage kommenden Stellen in übersichtlicher Form präsentiert, ohne dass dabei Kosten anfallen. Durch die Nutzung spezieller Filter kann er die Suche wunschgemäß verfeinern. Die Suchdauer reduziert sich dadurch im Vergleich zur Nutzung von aufwändigen Jobbörsen erheblich.

Wie wird eine medizinische Stellenanzeige bei Google for Jobs gelistet?

Neben der – jeweils mit einem unsicheren Ausgang verbundenen – Veröffentlichung auf großen Jobportalen und auf der eigenen Klinike- oder Arztwebseite gibt es eine weitere, weitaus sicherere Möglichkeit, wie Sie Ihr Stellenangebot bei Google for Jobs gelistet bekommen. Das Zauberwort lautet strukturierte Daten. Sie müssen Ihre Daten dabei so aufbereiten, dass sie den Kriterien von Structured Data for Google bzw. Schema.org entsprechen. Insbesondere ist auf das Vorhandensein eines Logos, der Höhe des Gehalts, des Stellentitels und des Orts der Arbeitsstätte zu achten.

Kann ich meine Ergebnisse bei Google for Jobs künstlich pushen?

Da der exakte Algorithmus des Google-Jobportals derzeit nicht öffentlich bekannt ist, können Stellenanzeigen nicht zusätzlich gepusht werden. Als Mediziner können Sie lediglich zwei Handlungen ausführen, um Ihre Sichtbarkeit sicherzustellen:

  1. genau auf die Qualität Ihrer Structured Data achten
  2. bezahlte Werbung für Ihr Stellenangebot schalten, um noch über der Job-Box im Bereich der bezahlten Anzeigen angezeigt zu werden

Funktioniert Google for Jobs auf allen Endgeräten gleichermaßen gut?

Google for Jobs ist auf alle Devices ausgerichtet und funktioniert daher auf allen Endgeräten gleich. Einzige Einschränkung: Firmenlogos und andere Arbeitgeber-spezifische Details fallen in der mobilen Darstellung „unter den Tisch“. Besonders gut funktioniert die Google-Jobbörse im Übrigen auf Smartphones. Hier werden die ersten drei Suchergebnisse auf dem gesamten Bildschirm angezeigt – ohne bezahlte Werbung darüber und zusätzliche Anzeigen darunter. Ihr Ziel sollte es also sein, unter diese drei ersten Search Results zu gelangen.

SEO für Ihre Google for Jobs Stellenanzeigen

Wenden Sie sich an eine versierte SEO-Agentur, damit Ihre Stellenanzeigen und insbesondere Ihre Karrierewebseite das gewünschte und von Google geforderte Qualitätslevel erreichen. Wie bei allen anderen Suchanfragen gilt auch für Google for Jobs der Grundsatz: SEO-optimierte Seiten sind im Vergleich zu nicht-optimierten Seiten klar im Vorteil.

Auf das Wording kommt es an

Die Art der Formulierung hat einen großen Einfluss darauf, ob Ihr Stellenangebot bei Google for Jobs weit oben oder an einer für den User irrelevanten Position ausgespielt wird. Gehen Sie beim Wording keine Experimente ein und verzichten Sie auf Fantasietitel wie „Wohlfühlexperte“ oder „Vollblutmediziner“. Diese und ähnliche Bezeichnungen bewertet Google als Spam. Außerdem sollte der Stellentitel insgesamt nicht mehr als 70 Zeichen umfassen. Ein ominöser, wenngleich lustiger „Empfangsmitarbeiter m/w/d im Homeoffice oder vor Ort“ hat bei der Google-Jobbörse schlechte Karten und wird bestimmt nicht weit oben gelistet, wenn er überhaupt gelistet wird.

Mehr Sichtbarkeit für Ihre Karrierewebseite

Die Bedeutung von Karrierewebseiten erfährt durch Google for Jobs eine klare Aufwertung. Sogar verhältnismäßig kleine Webseiten haben nun die Chance, weit oben in der Ergebnisliste zu erscheinen. Insgesamt verbessert sich die Sichtbarkeit von Karrierewebseiten deutlich, da diese von den klassischen Jobportalen schlicht ignoriert werden. Nicht aber von Google for Jobs. Wichtig deshalb: Wenn Sie als Klinik oder Arzt ohne Umwege über Jobportale die richtigen Bewerber zu sich lotsen möchten, kommen Sie um die Einrichtung und regelmäßige Optimierung einer Karrierewebseite nicht herum. Der Google-Crawlbot spürt Sie auf und listet Sie anschließend automatisch. Im Idealfall ist der gesamte Vorgang tatsächlich so einfach wie es klingt.

Fazit: Google for Jobs hat das Potential zum Gamechanger

Wer seinen Recruitingprozess vereinfachen möchte, sollte Google for Jobs nutzen. Dass der Dienst keine Kosten verursacht, aber dennoch eine hohe Qualität der Bewerber zu erwarten ist, sind schlagkräftige Argumente, die nicht von der Hand zu weisen sind. Eine Optimierung der eigenen Stellengesuche nach den Kriterien der Google-Jobbörse ist dabei einfacher als viele User denken. Im Zweifelsfall stehen Experten in Form von Online-Marketing-Agenturen bereit, um Ihnen weiterzuhelfen. Nach drei Jahren lässt sich zudem konstatieren: Jobportale werden durch Google Jobs keineswegs überflüssig. Im Gegenteil: Viele optimieren Ihre Stellenangebote inzwischen so, dass sie bei Google for Jobs unter den Top 3 erscheinen. Die Google-Jobbörse ist damit tatsächlich zu so etwas wie ein Gamechanger in der Welt der Jobsuche geworden.

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